Bin ich (noch) schön genug für diese Welt? Und wie kommt Yoga ins Spiel?
Werde ich eines Tages in den Spiegel blicken und mich nicht mehr wiedererkennen? Mich fragen, wer ist diese Frau? Werde ich mich neu definieren (müssen)? Oder werde ich von früh bis spät mit dunklen Sonnenbrillen herumlaufen?
Woher kommen Statements wie: 40 ist das neue 30, 50 das neue 40 und so fort? Und wohin soll uns das führen? Hilft es uns in unserer Balance zu bleiben, mit dem Alterungsprozess einfacher klar zu kommen? Kosmetik-Giganten lassen nichts unversucht, um uns das Älterwerden mit immer wieder neuen Produkten schmackhaft zu machen, uns immer wieder aufs Neue mit dem Glanz der Unsterblichkeit zu verführen. Wir haben DAS Produkt, dass dich ewig jung und faltenfrei aussehen lässt. Glaubt das noch irgendwer? Und WENN es tatsächlich WUNDER-Cremen gäbe, warum laufen wir dann nicht alle wie gebügelt durch das Leben? Ob es uns passt oder nicht, wir werden mit jedem Tag älter. Punkt.
Vielleicht wird es ja bald Zeit, ab und zu mal das Licht zu dimmen?
Schönheit ist ja oft auch eine Frage von Licht an oder Licht aus (Stromberg)
Wer bin ich ohne mein Gesicht? Ich meine, inwieweit definiere ich mich über mein Gesicht? Wenn die ersten Fältchen auftauchen, bin ich dann völlig verzweifelt und plötzlich ist es mir total egal, eile in die nächste Parfümerie und kaufe mir die teuerste Antifaltencreme (obwohl ich ja weiß, dass es letztendlich keine Wundercremen gibt)? Oder begegne ich jeder Falte mit einem wohlwollenden Lächeln, wissend, ich habe viel gelacht, ich habe gelebt, jede Falte ist ein Teil von mir und macht mich schöner?
Letzte Woche wagte ich ein kleines Experiment. Traue ich mich ohne Schminke zum Abendessen ins Hotelrestaurant? Und das NACH etwa 4 Stunden im Wellness-Bereich (Sauna, Dampfbad!)? Begeisterte „SchwitzerInnen“ können sich vorstellen, wie ich da wohl ausgesehen habe? Die Haare nicht mal entwirrt und getrocknet, eher so, als hätte sich eine Gabel darin verfangen, schritt ich mutig zum Abendmahl. Ein Klacks für dich? Sei ehrlich!
Inner beauty is great but a little mascara never hurts (unbekannt)
Hoffentlich sieht mich NIEMAND, oder Gott behüte, mir läuft ein bekanntes Gesicht über dein Weg. Ich fühlte mich nackt und hilflos. Verhindert Make-up somit „unser wahres Gesicht“ zu zeigen? Möglicherweise gaukeln wir uns und unseren Gefährten unser Leben lang etwas vor? Ich könnte mir ja zur Abwechslung einmal das Gesicht à la Hermann Munsters weiß Schminken, mir die Lippen rot Anmalen und so außer Haus gehen. Nackt fühle ich mich dann vermutlich nicht mehr. Ich könnte mir auch keck eine Augenmaske aufsetzen (Karneval in Venedig-Style), auch schön.
Wie der Abend im Restaurant verlaufen ist? Unauffällig. Niemand hat mich schief angesehen, niemand mit dem Finger auf mich gezeigt und auch keine Menschentraube hat sich um mich versammelt und lauthals über mich gelacht. Nach einiger Zeit habe ich mich frei und leicht gefühlt. Auch der Gedanke, mich später nicht mehr abschminken zu müssen, war sehr entspannend. Ich finde es auch sehr schön, dass mich mein Liebster immer wieder dazu ermutigt, ungeschminkt zu bleiben, so geschehen an diesem Abend. Vielleicht tat er das aber nur, weil wir dadurch schneller zum Essen kamen 😉
Men are just jealous because they can’t wear makeup (Carolyn Murphy)
Wird mir das Lachen bald vergehen? Kann ich mich deshalb (noch) lustig machen, da (noch) keine Falten vorhanden? Wie wäre es mit Grimassen schneiden? Soll ja helfen, wenn wir unser Gesicht in alle möglichen Richtungen verziehen und lustig ist es allemal. Auch Affirmationen können behilflich sein (haben ja anderweitig auch immer wieder geholfen): Ich bin schön, Ich bin frisch und knackig usw. Erfahrung damit?
Coco Chanel bemerkte: „Schönheit reicht, um ins Auge zu fallen. Aber man benötigt Charakter, um im Gedächtnis zu bleiben“ und ich denke, um das geht es bei all dem Schönheits- und Jugendwahn. Wie möchte ich im Gedächtnis anderer bleiben – sofern mir das überhaupt wichtig ist?
Es ist niemals ein Fehler auf sich zu achten und gepflegt durch das Leben zu gleiten. Ganz im Gegenteil! Wir dürfen uns u.a. Gurken-Masken auflegen, uns die Haare färben, uns durch Gel-Nägel verschönern lassen, unsere Augenbrauen bürsten und faconieren oder uns im Kosmetiksalon verwöhnen lassen. All das darf sein! Und wenn wir wie Marilyn Monroe das Verlangen haben, uns mit einem Tropfen Chanel Nr. 5 auf unseren Schönheitsschlaf einzustimmen, was soll daran verwerflich sein? 🙂
Andere gehen zur Therapie. Ich gehe einfach zum Yoga.
Kommst du mit?
Gibt es Yoga-Positionen die jung halten? Sind Umkehrpositionen das Mittel ewiger Jugend?
Einer der wichtigsten Grundlagentexte des Hatha-Yoga, die im 16. Jh. verfasste Hatha-Yoga-Pradipika, bemerkt zur Umkehrposition (viparita karani mudra): »Nachdem man diese Haltung sechs Monate regelmäßig geübt hat, verschwinden Falten und graue Haare. Jemand, der dies jeden Tag drei Stunden übt, ist Sieger über den Tod.« (Kap. 3, Vers 82)
Nun ja, das wäre wohl übertrieben und ist sicher nicht wortwörtlich zu nehmen! Aber, das regelmäßige Üben von Umkehrpositionen fördert die Durchblutung der Gesichts- und der Kopfhaut und lässt dadurch das Gesicht rosig und frisch aussehen. Graue Haare sind genetisch bedingt, da wird auch der tägliche Kopfstand nichts daran ändern können ;-).
Was nun das »Besiegen des Todes« angeht, so dachte der Autor wohl mehr an die Angst vor Alter und Tod, die allen Menschen innewohnt, als tatsächlich gleich ans Sterben. Er geht davon aus, dass ein Mensch, der es schafft, jeden Tag über einen längeren Zeitraum seinen Standpunkt und seine Perspektive zu ändern, damit anders umgehen wird. Seine Sichtweise auf den Tod wird sich ändern, wenn er sich immer wieder »auf den Kopf stellt« – davon sind die Yogis überzeugt –, und er wird seiner Angst gelassener begegnen können.
Ich denke aber, dass es ja nicht gleich der Kopfstand sein muss. Und muss es für dich unbedingt der Kopfstand sein, dann bitte NUR unter Anleitung!. Step by step! Achtsam und deiner Yoga-Erfahrung entsprechend! Wenn du in Umkehrhaltungen sanft (alleine) hinein spüren möchtest, könntest du mit Viparita Karani (Ruhender See) beginnen. Dafür kannst du eine Wand zur Unterstützung nehmen. Platziere dein Gesäß seitlich, nah einer Wand (Türe) und leg deine Beine (gestreckt oder leicht gebeugt) an die Wand ab. Zur Unterstützung kannst du gerne auch eine Decke unter dein Gesäß ablegen. Dadurch wird es weicher und das Becken wird ein wenig erhöht. Wunderbar entspannend, Position gerne 5-10min oder auch länger einnehmen. Auch ohne Wand möglich, aber so ist es entspannter 🙂
Weitere sanfte Umkehrpositionen:
- Schulterbrücke (Variante mit Block)
- Der nach unten schauende Hund
- Halber Pflug (Variante an die Wand gestützt)
Was kannst du von Umkehrpositionen erwarten? Was gibt es zu beachten, wann sollten keine Umkehrpositionen eingenommen werden? Du möchtest achtsam in Umkehrpositionen hineinschnuppern? Du hast sonstige offene Fragen, Wünsche, Anregungen? Bitte kontaktiere mich! Ich freue mich auf deine Anfrage 🙂
Yoga ist generell wunderbar geeignet, um gesund und fit zu bleiben! Wann beginnst du?
Namste, Astrid
Last but not least: Du bist einzigartig & schön genauso wie du bist!