Verantworten

OK, ich bin dafür verantwortlich.“ oder „Ja, ich übernehme die Verantwortung.

– Manchmal bekennen wir uns leichtfertig dazu, Verantwortung für unsere Worte oder Taten zu übernehmen. Doch wie oft sind wir uns wirklich bewusst, dass das auch bedeutet, die Folgen, die Konsequenzen spüren zu wollen, mit all ihrer Härte? Oder geht es vielleicht darum, andere zu beruhigen, es ihnen Recht zu machen? Oder vorzugeben, stark zu sein?


Oder wir schieben Verantwortung von uns weg, weil wir bewusst oder unbewusst die Auswirkungen, die Folgen für unser Verhalten nicht wahrnehmen und ertragen wollen:

Das ist nicht meine Schuld!“ oder „Da kann ich aber nichts dafür!

– Schnell werden Täter außerhalb von uns selbst gesucht und gefunden.  Fast reflexartig können wir uns damit beruhigen, dass „ein anderer“ für unsere Taten, und damit für unser Leben verantwortlich ist.


Flüchten wir nicht in beiden Fällen? Wir Flüchten vor der Realität, aus Angst davor, uns der Wirklichkeit zu stellen. Oder anders betrachtet: wir vermeiden es, uns unseren Ängsten, unseren Dämonen zu stellen, da sie übermächtig zu sein scheinen.

Es gehört Mut dazu

  • sich und den anderen einzugestehen; dass wir überfordert sind, dass wir die Konsequenzen nicht (allein) tragen können; dass wir so „schwach“ sind, dass wir uns von anderen helfen lassen.
  • unseren Stolz abzlegen, der uns nur scheinbar groß macht, der aber doch nur Fassade ist.
  • zu sehen, dass wir anderen die Macht über uns geben; zu erkennen, dass wir zulassen, wie sie ihren Wirkungsbereich mehr und mehr auf uns ausdehnen. Wir nehmen vorgefertigte Meinungen an, übernehmen unreflektiert allgemein gültige Regeln und Routinen und sind dankbar, wenn wir nicht selbst überlegen oder gar spüren müssen: Es ist so oft bequemer, andere entscheiden zu lassen, was wir nicht selbst entscheiden wollen. Und sehr oft ist das auch passend zu unseren Lebensumständen.

Ab dem Moment

  • wo wir beginnen, zu jedem Gedanken, der in uns hochkommt, zu stehen.
  • wo wir Gedanken, die uns nicht gefallen, nicht zur Seite schieben, sondern annehmen, und die dann aufkommenden Gefühle nicht verdrängen und abstumpfen, sondern als Gelegenheit sehen, unsere dahinter liegenden Bedürfnisse anzunehmen.

Ab dem Moment, wo wir das verantworten, was wir tun und das, was unspassiert, beginnt sich unser Herz zu öffnen: für die Schönheit der Welt, für die Gefühle der anderen, für unseren wahren Platz in unserem eigenen Leben.

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Ich wünsche dir Zeit …

Markus